Pferdefütterung, was ist zu beachten?
Glänzendes Fell, feste Hufe, gesunde Haut bei Pferden - das alles ist kein Zufall sondern das Ergebnis einer gesunden und ausgewogenen Pferdefütterung.
Viele Pferdebesitzer sind sich nicht bewusst, welchen Einfluss das Pferdefutter bzw. die Pferdeernährung auf die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres Pferdes haben kann.
Dabei bildet das Pferdefutter die Basis für fast alle Stoffwechselvorgänge im Körper Ihres Pferdes und versorgt so Ihr Pferd mit allen wichtigen Nährstoffen, Mineralien und Vitaminen.
Sie haben die Verantwortung für ihr Pferd als Sport- und Freizeitpartner: durch die Wahl des richtigen und artgerechten Pferdefutters bestimmen Sie langfristig die Gesunderhaltung Ihres Pferdes. Über die Pferdefütterung haben Sie wesentlichen Einfluss auf die Rittigkeit, Gelehrigkeit, Zuverlässigkeit sowie Motivation und Leistungsfähigkeit.
Was ist die optimale Pferdefütterung?
Wie füttere ich mein Pferd richtig? Mit der Entscheidung, was und wie viel Sie Ihrem Pferd zu fressen geben, haben Sie einen ganz wesentlichen Einfluss auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit Ihres Pferdes. Nicht umsonst ist die Pferdeernährung bzw. Pferdefütterung inzwischen zu einer eigenen Wissenschaft gereift. Im Folgenden werden wir die wichtigsten Futterarten und Fütterungsmethoden für Pferde vorstellen und Ihnen damit eine Hilfestellung für die Wahl des optimalen Pferdefutters geben. Zusätzlich geben wir Ihnen hilfreiche Tipps und Ratschläge rund um die Pferdeernährung und sagen Ihnen wie Sie Ihr Pferd richtig füttern.
In Folgenden haben wir ein paar Grundregeln der Pferdefütterung zusammengestellt:
• Füttern Sie Ihrem Pferd lieber mehrere kleine als wenige große Portionen. Da Pferde in der Natur über den Tag verteilt fressen, ist ihr Verdauungssystem nicht auf große Futter-Portionen eingerichtet.
• Füttern Sie Pferde nicht direkt vor dem Reiten. Auch nach dem Reiten sollte das Pferd erst mal zur Ruhe kommen, bevor es Kraftfutter bekommt.
• Kraftfutter bitte immer nach Raufutter / Heu füttern
• Etwaige Umstellungen in der Pferdefütterung sollten langsam erfolgen, damit sich das Verdauungssytem der Pferde allmählich an die neue Fütterung gewöhnen kann. Ansonsten kann es im schlimmsten Fall zu einer Kolik kommen.
• Die Menge an Kraftfutter sollte sich an der Arbeitsbelastung der Pferde ausrichten. Achten Sie aber auch hier auf eine Regelmäßigkeit. Die Futtermenge sollte sich nicht sprunghaft ändern.

Wie sollte die tägliche Futterration Ihres Pferdes aussehen?
"Du bist, was Du isst" - das gilt auch für Ihr Pferd. Eine ausgewogene Ernährung ist für das Wohlbefinden und die Gesundheit Ihres Pferdes unerlässlich. Die richtige Fütterung sorgt für gesundes Fell, gesunde Haut, Knochen, Muskeln und Hufe. Außerdem hilft Sie Ihrem Pferd, fit zu bleiben und sorgt für die nötige Energie für seine tägliche Arbeit. Die fünf wichtigsten Bestandteile seiner Futterration sind:
• Wasser: Pferde sollten ständigen Zugang zu frischem, sauberen Wasser haben. Ein Pferd trinkt zwischen 22.7-90.9 Liter pro Tag. Die tatsächliche Menge hängt von seiner Bewegung, seiner Futterration, den Umgebungstemperaturen und anderen Faktoren ab.
• Energie: Kohlenhydrate versorgen Ihr Pferd mit Energie und sind vor allem in Hafer, Weizen und Kraftfutter in Form von Stärke enthalten. Eine weitere sehr hoch konzentrierte Energiequelle sind Fette. Die Energie, die in Fetten und auch in den leicht verdaulichen Anteilen des Raufutters (Heu) enthalten ist, wird nur sehr langsam freigesetzt, während die Energie aus Getreide und Kraftfutter sofort zur Verfügung steht.
• Proteine: Proteine sind unbedingt notwendig für den Aufbau und den Erhalt von Körpergeweben, wie z. B. Muskel. Sie sind vor allem in Gras, Heu und Silage enthalten.
• Mineralstoffe: die wichtigsten Mineralstoffe sind Kalzium, Phosphor, Magnesium, Natrium, Kalium und Chlorid. Spurenelemente wie Kupfer, Zink und Selen sind ebenfalls wichtig, werden aber in viel geringerer Menge benötigt. Ein gutes Kraftfutter sollte diese Stoffe in den benötigten Mengen enthalten. Minerallecksteine oder Mineralfutter können ergänzend gefüttert werden.
• Vitamine: Frisches Raufutter ist eine der hauptsächlichen Vitaminquellen für Pferde, und der Bedarf an den meisten Vitaminen kann durch frisches Gras, sei es durch Weidegang oder durch Verfütterung frisch geschnittenen Grases, gedeckt werden. Der Vitamingehalt in Heu nimmt mit der Dauer der Lagerung ab und sechs Monate altes Heu hat fast gar keine Vitamine mehr. Vitamin A wird häufig zugefüttert, da es sich positiv auf Fruchtbarkeit und Wachstum auswirkt. Vitamin E (häufig in Kombination mit Selen) ist wichtig für den Muskelstoffwechsel und Biotin hilft Haar- und Hufwachstum. Raufutter (Gras oder Heu) bildet die Basis einer Futterration für Pferde. Die Zusammensetzung und der Schnittzeitpunkt des Grases bestimmen den Energie-, Protein-, Mineralstoff- und Vitamingehalt des Futters. Weiden mit einem hohen Kleeanteil haben z. B. höhere Protein-, Kalzium- und Kaliumwerte. Je länger das Gras zum Wachsen Zeit hatte, desto mehr "verholzte" Anteile beinhaltet es. Kürzere Wachstumszeit hingegen bedeutet einen höheren Blattanteil und in den meisten Fällen höhere Energie- und Proteinwerte.

Eine ausgewogenen Futterration erfordert häufig die Zufütterung von Kraftfutter. Häufig ist diese Ergänzung nötig, um die optimale Versorgung Ihres Pferdes mit Mineralstoffen und Vitaminen, die in zu geringen Mengen im Raufutter enthalten sind, zu gewährleisten. Bei Pferden, die stark in Anspruch genommen werden, ist es oft auch notwendig, Kraftfutter als Energiequelle zuzufüttern, da das Pferd sonst an Gewicht verlieren würde. Das ist vor allem im Winter der Fall, wenn zusätzliche Energie zur Aufrechterhaltung der Körperwärme verbraucht wird. Kraftfutter kann entweder aus einer Sorte Getreide allein bestehen oder es ist eine Mischung aus mehreren der folgenden Inhaltsstoffe und liegt dann meist in Pelletform vor.
• Getreide, v.a. Hafer und Weizen
• Mais
• Grasmehl
• Soja
• Vitamine und Mineralstoffe
• Rohfaser
• Zuckerrüben

Futterpausen von bis zu 8 h schädlich?
Hier ein paar Meinungen
Sesam, wenn die von dir bisher praktizierte Lösung das Pferd zwischendurch separat zu stellen um es fressen zu lassen keinen erheblichen Mehraufwand darstellt, find ich diese Lösung allemal besser, als das Pferd 8 Stunden lang ohne Futter zu lassen! Wie du schon geschrieben hast, der Pferdemagen ist auf dauernde Nahrungsaufnahme eingestellt und produziert daher non stop Magensäure. Wenn das Pferd mehrere Stunden kein Futter aufnimmt, kann die Magensäure die emfpindlichen Magenwände angreifen. Das führt nicht selten zu Magenschleimhautendzündungen, in schlimmen Fällen zu Magengeschwüren (bei empfindlichen Pferden oder solchen, bei denen noch andere Stressfaktoren hinzukommen).
ich finde vor allem den Part bedenklich, dass die Pferde abends noch 1,5 Stunden auf die Wiese kommen. Besonders nach dieser "Hungerphase" werden sie dort alles fressen, was ihnen vor den Mund kommt, also auch gefrorenes Gras und Erde und solche Sachen. Und das wiederum kann besonders auf den "nüchternen" Magen ohne Rauhfutterpolster zu Gaskoliken führen. Wiese danach würde ich auf jeden Fall weg lassen!

Ansonsten, wie Eule schon schreibt, Heu geben wann immer es möglich ist!

Eine Raufe für HEu und/oder Stroh auf der Koppel nach Offenstallrichtlinien zu errichten kann doch nicht so schlimm werden - vielleicht beteiligen sich da einige Besitzer an den Errichtungskosten(und auch an der Pflege).

So ist es jedenfalls riskant: Sandkoliken und Darmverschlingungen, Magengeschwüre usw. das kann alles ganz schön unangenehm werden.

Bei den heute glücklicherweise immer mehr werdenden Stallen mit 'Auslauf' in irgend einer Form muss das 'know how' eben oft noch optimiert werden. Wenn man das freundlich bespricht, so à la 'unser Stall soll schöner werden', wird sich da sicher in vielen Fällen noch optimalere Lösungen finden lassen, wenn sich - wie hier - informierte Besitzer gezielt Gedanken machen.

Futterpausen über 4 STunden würde ich meinem Pferd nie zumuten, ganz besonders nicht wenn er danach auf die Weide käme.
Leider sieht die Realität manchmal anders aus. Nur nicht besser.

Wie kann man den Fellwechsel beim Pferd unterstützen?

Fellwechsel - zweimal im Jahr steht das Pferd vor dieser besonderen Herausforderung. Im Herbst wächst das Winterfell zum Schutz vor der kalten Jahreszeit. Im Frühjahr wird dieses Winterfell abgestoßen und durch das feinere Sommerfell ersetzt. Es ist klar, dass der Fellwechsel für das Pferd eine enorme Leistung erfordert.

Häufig reagieren Pferde zu Beginn des Fellwechsels mit Arbeitsunlust oder allgemeiner Mattigkeit. Hier sollten Sie Ihr Pferd genau beobachten und besser nur schonend arbeiten.

Zu den typischen Problemen von Pferden im Fellwechsel gehört neben einem stumpfen Fell auch oft ein Gewichtsverlust. Aufgrund der hohen Gesamtbelastung des Pferdes, kann das Immunsystem während des Fellwechsels geschwächt sein wodurch natürlich die Infektionsgefahr steigt. Um das Immunsystem allgemein zu stärken können Sie z.B. eine Extraportionen Vitamine in Form von Saftfutter (Äpfeln, Bananen, Karotten oder Beete) füttern.

Pferdefütterung während des Fellwechsels

Eine gesunde Ernährung erleichtert den Fellwechsel. Während des Fellwechsels sollten Sie unbedingt auf eine ausreichende Versorgung des Pferdes mit Spurenelementen und Mineralien achten. Diese halten das Immunsystem und den Stoffwechsel des Pferdes intakt und Ihr Pferd kann so die zusätzliche Belastung durch den Fellwechsel besser wegstecken. Für das Immunsystem der Haut und damit auch für das Fell sind insbesondere die Spurenelemente Zink, Kupfer und Selen sowie die fettlöslichen Vitamine E und A wichtig. Während des Fellwechsel sollten Sie diese Spurenelemente ggf. über ein Ergänzungsfutter zufüttern.

Außerdem unterstützt ein Schuß hochwertiges, am besten kaltgepresstes Öl Ihr Pferd im Fellwechsel. Über hochwertige Öle kann insbesondere die Versorgung mit Vitamin E und mit wertvollen mehrfach ungesättigten Fettsäuren (gut für die Haarneubildung und eine gesunde Haut) verbessert werden. Zur Unterstützung im Fellwechsel eignet sich insbesondere kaltgepresstes Leinöl oder auch Schwarzkümmelöl. Alternativ können Sie auch Leinsamen zufüttern.

In der Regel besitzt ein gesundes und ausgewogen gefüttertes Pferd genügend Reserven, um die erhöhte Belastung im Fellwechsel abzudecken. Für alte Pferde oder Pferde, die während der Sommermonate nicht genügend Reserven bilden konnten kann der Fellwechsel aber zu einer Belastung führen. Der Grund für eine unzureichende Reserve kann vielfältig sein und z.B. in einer Überbelastung während der Tuniersaison oder einer Unterversorgung aufgrund einer reinen Weidehaltung liegen. Denn die Spurenelement-Versorgung auf der Weide ist oft nicht ausreichend. Die Grundlage für einen problemlosen Fellwechsel wird also bereits im Sommer / Spätsommer durch eine ausreichende Versorgung mit Spurenelementen gelegt.

Die Pflege ihres Pferdes im Fellwechsel

Während des Fellwechsels sollten Sie besonders auf die Pflege des Pferdes achten. Sie sollten Ihr Pferd regelmäßig und gründlich putzen und dabei am besten auch die Haut massieren. Das Massieren während des Fellwechsels verbessert die Durchblutung der Haut und führt damit zu einer besseren Versorgung der Haut mit Nährstoffen.

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